Episode 12: Die 70er Jahre

Die 70er Jahre

In Sapporo gelang Bernhard Russi und Roland Collombin 1972 bei der olympischen Abfahrt ein beeindruckender Doppelsieg. Bei den Weltmeisterschaften 1974 in St. Moritz schmückt sich Fabienne Serrat, späteres Mitglied der Schweizer Skischule Villars, zweimal mit Gold.

In Bezug auf die Ausrüstung ersetzt Kunststoff allmählich Leder in der Herstellung von Skischuhen, und die ersten „Stoppers“ werden in die Skibindungen integriert. Monoskis kommen auf den Markt und in Kalifornien wird das „Snowboarden“ erfunden.

In Villars wird die touristische Entwicklung durch die weltweite Ölkrise etwas gebremst. Der Bau des europäischen Autobahnnetzes, die Entwicklung der Fluggesellschaften und die Einführung von Hochgeschwindigkeitszügen führen zu einem tiefgreifenden Wandel in der Welt des Tourismus. Die Dauer der Aufenthalte nimmt ab und beschränkt sich häufig auf Wochenenden oder Schulferienwochen. Die Konkurrenz durch andere Skigebiete wächst. Die Händler, Hoteliers und die Schweizer Skischule müssen selbstverständlich reagieren und schliessen sich mit einem starken Tourismusbüro unter der Leitung von André Willi, genannt „der Colonel“, zusammen.

Im selben Jahr 1974 übernahm Michel Daetwyler, ein junger Alumnus des cirque blanc, die Leitung der Schweizer Skischule Villars. Während seiner zwölfjährigen Amtszeit wird Michel erfolgreich die neuen Herausforderungen bewältigen, denen die Schweizer Skischule Villars ausgesetzt wird.

Gleich nach seiner Ankunft baut Michel das Angebot an Gruppenkursen aus, insbesondere mit Wettkampfklassen. Er fügt drei neue Stufen hinzu, um die veraltete Testpalette zu aktualisieren: den Mini-Test, den Villars-Test und den Parallel-Test. 1975 musste man für einen Vormittag im Gruppenunterricht 10 Franken ausgeben, während für eine Stunde Privatunterricht 25 Franken berechnet wurden.

Michel gründet die Association pour l’entretien des pistes de ski de fond et de randonnée, eine Vereinigung zur Pflege von Langlauf- und Wanderskipisten, die eine Maschine zur Präparierung von Langlaufloipen anschafft. Auch die Schweizer Skischule entwickelt diesen Sektor. Eine weitere Neuheit ist das Angebot von „künstlerischen“ Skistunden und am Ende des Jahrzehnts wird die Schweizer Skischule Villars Monoski-Kurse anbieten.

Die Idee, in Villars eine Kindertagesstätte zu gründen, gehörte zu einem der ersten Vorhaben von Michel Daetwylers. Seine Idee wird im Dezember 1977 mit der Einweihung der Kindertagesstätte der Schweizer Skischule Villars in den Räumlichkeiten des Palace-Schwimmbads zur Wirklichkeit. Marlyse Salvoldelli, die zur Leiterin der neuen Einrichtung ernannt wurde, erinnert sich an den sofortigen Erfolg der Kindertagesstätte: „Wir betreuten bis zu 40 Kinder pro Tag. Da ich selbst nicht Ski fuhr, wurden die Kinder von Lehrerinnen der Schweizer Skischule betreut. Meine grösste Sorge war es, Kinder zu verlieren, da es auf der Piste vor dem Palace sehr voll war und es noch keinen sicheren Schneegarten nur für Kinder gab.

Für Unterhaltung sorgten die erwachsenen Anfänger des Club Méditerranée, die die „GO Ski“ nicht immer unter Kontrolle hatten…“.

Ecole Suisse de Ski VIllars

The Red Legend